Macht Rassismus krank? Was wir gegen Diskriminierung im Gesundheitswesen tun können.
Ist Rassismus ein Gesundheitsrisiko? Zahlreiche Studien aus dem In- und Ausland zeigen, dass Menschen, die von rassistischer Diskriminierung betroffen sind, auch weniger gesund sind. Die Gründe dafür sind vielfältig: Häufig führt rassistische Diskriminierung dazu, dass Menschen der Zugang zu einer angemessenen Gesundheitsversorgung erschwert oder sogar ganz verwehrt wird - durch sprachliche und kulturelle Barrieren ebenso wie durch ökonomische und juristische. Auch die medizinische Versorgung von Rassismus betroffener Menschen ist oft von schlechterer Qualität. Rassistische Vorurteile von Ärzt*innen und Pflegenden sind dabei nur eine der möglichen Ursachen. Häufig findet eine Benachteiligung auch ohne eine böse Absicht der beteiligten Personen statt: Die Strukturen des Gesundheitswesen selbst führen dazu, dass Menschen, die von rassistischer Diskriminierung betroffen sind, auch schlechter versorgt werden - sei es, weil Arztpraxen und medizinische Versorgungszentren in anderen Stadtteilen liegen, Terminvereinbarung, Informationsmaterial und Sprechstunden nicht angemessen übersetzt werden, weil im Medizinstudium und Fortbildungen spezifische Krankheitsbilder bei nicht-weißen Menschen kaum vermittelt werden, oder weil diskriminierte Gruppen auch in medizinischen Studien stark unterrepräsentiert sind. Und schließlich gibt es auch gute Belege dafür, dass rassistische Diskriminierung selbst einen psychosozialen Stressfaktor darstellt, der sich negativ auf die Gesundheit der betroffenen Menschen auswirkt. Im Podiumsgespräch möchten wir den Wirkmechanismen von Rassismen im Gesundheitswesen nachgehen und verstehen, wie sich Rassismus in der Praxis der Gesundheitsversorgung zeigt, welche Folgen das Erleben rassistischer Diskriminierung auf Gesundheit hat und wie wir in medizinischer Praxis, Lehre und Forschung aktiv an der Überwindung rassistischer Verhaltensweisen und Strukturen arbeiten können. Dazu haben wir Gesprächspartner*innen aus Wissenschaft, Lehre, Praxis und zivilgesellschaftlichem Engagement eingeladen, um das Thema aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Initiiert wurde die Veranstaltung von der Arbeitsgruppe MedoRa (Medizin ohne Rassismus) an der medizinischen Fakultät der Universität Augsburg, gemeinsam mit ZAM e.V. und weact Community-basierte rassismuskritische Beratung. Dr. Katja Kajikhina, Robert-Koch-Institut, Berlin Tae Jun Kim, Medizinsoziologe, Nationaler Diskriminierungs- und Rassismusmonitor am DeZIM, Berlin Marie Bakker-Zehendner, Sozialarbeiterin, Augsburg Clarissa Teuber, Pflegefachkraft und Medizinstudentin, Augsburg Feven Selemon, Sozialpädagogin (Sprach- und Kulturmittlung), Bildungsreferentin im Antirassismus Bereich
Voraussetzung: keine
Kontakt: sekretariat-annahof@elkb.de
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