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Sprachen als Schlüssel zur Vergangenheit

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Uni live - Campus trifft Stadt" spricht Prof. Dr. Johann-Mattis List vom Lehrstuhl für Multilinguale Computerlinguistik über "Sprache als Schlüssel zur Vergangenheit - Ein Streifzug durch die Geschichte der historisch-vergleichenden Sprachforschung".

Die menschliche Sprache ist faszinierend. Wie kaum ein anderes Kommunikationssystem erlaubt sie uns Menschen, unsere Gedanken auf äußerst präzise Art miteinander auszutauschen und unserem Gegenüber mitzuteilen, was wir denken. Doch Sprachen sind weit mehr als bloße Mittel zum Zweck der Kommunikation. Sprachen sind historisch gewachsene Systeme, in denen sich kulturspezifische und kulturübergreifende Strukturen widerspiegeln können. Der Vergleich von Sprachen hilft uns dabei, diese Strukturen gezielt zu suchen, unsere Entdeckungen zu systematisieren, und somit letztendlich zu erfahren, wie sich unsere Sprachen im Laufe der letzten Jahrtausende entwickelt haben. Während Forscher diese Studien in der Vergangenheit meist manuell und in akribischer Kleinarbeit ausführten, wird heutzutage vermehrt auf quantitative Methoden zurückgegriffen, die ursprünglich für die Evolutionsbiologie entwickelt wurden, und es Forschern gestatten, große Datenmengen automatisch zu analysieren. Ob automatisch oder manuell: Der historische Sprachvergleich bietet faszinierende Einblicke in die Geschichte menschlichen Denkens und Handelns.

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