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Die Welt - Gottes brennender Dornbusch. Kontemplative Tage im Advent mit Pierre Teilhard de Chardin.

Eine der großen Seher-Gestalten der jüngeren Gegenwart ist zweifellos Pierre Teilhard de Chardin (1881–1955), derzeit sträflich vergessen und für jede Schöpfungsspiritualität doch so wichtig. Als Paläoanthropologe und Naturwissenschaftler höchst anerkannt, ist er als Jesuit zugleich begeisterter Schüler des Mystikers Ignatius von Loyola. Als Priester zutiefst in der römisch-katholischen Kirche beheimatet und ebenso tief in der modernen Wissenschaft zu Hause, ist Teilhard bis ins Mark erschüttert durch den „Bruch zwischen Evangelium und Kultur“ (Paul VI), durch die Kluft zwischen einer (vermeintlich) gottlosen Welt(wissenschaft) und einer weltlosen Kirche und Theologie, die jeden Bezug zum „normalen Leben“ verloren haben. Interdisziplinär als Gesprächspartner allseits geschätzt, innerkirchlich aber zensiert und mit Publikationsverbot belegt, erleidet Teilhard diese Spannung am eigenen Leibe und macht sie zum Antrieb einer großen kontemplativen Zusammenschau auf das eine Uni-Versum hin – immer weiter voran und hinauf im erotischen Drive nach Ein(ig)ung, bis zum Christuspunkt Omega, der alles in allem zentriert und entfaltet. „Gott erwartet uns in den Dingen“ heißt es entsprechend in Teilhards Schlüsselwerk „Das göttliche Milieu“; es ist die lebensnahe „Sehschule“ eines begeisterten Forschers, berührt vom „Kuss des Universums“. Geist und Materie, Wissen und Glauben, Empirie und Poesie, Aktion und Kontemplation finden zu origineller Synthese im „Herz der Materie“ (so der Titel seiner spirituellen Autobiografie).

Der Adventszeit, und diesem über Jahre hin schon bewährten Tagungsformat entsprechend, geht es also darum, mit Inspirationen und Texten aus Teilhards Werk tiefer zu erspüren, was die Welt von heute zu erwarten und zu sehen gibt – zumal im Lichte dessen, den er den ersehnten „Christus universalis“ nannte.

Die gemeinsamen Erschließungen von Teilhard-Texten, (die allen Teilnehmenden ausgehändigt werden) sind eingebettet in einen
Rhythmus von Schweigen und Reden, von kontemplativem Sitzen und austauschenden Gesprächen. Von Freitagabend bis Samstagabend nach der Eucharistiefeier wollen wir durchgängig im Schweigen bleiben. Von Vorteil für das Sitzen in der Stille sind
lockere Kleidung und warme Socken.

Das Programm können Sie in unserem Flyer nachlesen.

Referent:innen:
Dr. Gotthard Fuchs: Von 1996 bis 2018 Burgpfarrer der Burg Rothenfels, widmet sich seit Jahrzehnten der Wiederversöhnung von Theologie, Spiritualität und Seelsorge. Im Mittelpunkt steht für ihn der Reichtum christlicher Mystik – im inter- und neoreligiösen Gespräch der Gegenwart.
Dr. Anne Tangerding: langjährige Schülerin von Franz Jalics, Begleitung von Gruppen beim christlichen kontemplativen Gebet.

Preise:
Tagungsbeitrag € 100,– bzw. € 50,– erm. zuzüglich
U/V Einzelzimmer € 175,– bzw. € 137,– erm.
U/V Doppelzimmer p. P. € 152,– bzw. € 122,– erm.
U/V Mehrbettzimmer p. P. € 136,– bzw. € 110,– erm.
*Ermäßigt werden Tagungsbeitrag, Unterkunft und Verpflegung für Personen bis einschließlich 27 Jahre und ALG-Empfangende auf Nachweis.

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