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Representaciones cómicas de la diversidad funcional: entre inclusión y exclusión

[Komische Darstellungen von Behinderung: zwischen Inklusion und Exklusion]
Internationale Tagung an der Universität Passau 13.-15. Juli 2022
Witze über Behinderung existieren in großer Zahl. In den Medien erscheinen Menschen mit Behinderung zunehmend in komischen Kontexten, z.B. in (teilweise preisgekrönten) Filmkomödien wie Colegas (Brasilien 2013), Campeones (Spanien 2018), Die Goldfische (Deutschland 2019) oder The Peanut Butter falcon (USA 2019). Auch in der Karikatur ist Behinderung geläufig. Methodisch fundierte Studien oder gar übergreifende Theorien zum Forschungsfeld ‚Komik und Behinderung‘ fehlen in der internationalen Forschung bislang jedoch nahezu komplett.
Gerade bei Diskussionen um Inklusion aber sind Fragen nach dem Potential des Lachens und der Komik und deren Ambivalenz von zentraler Bedeutung, weil Lachen ein- und ausschließen kann. Man lacht wegen und trotz der Behinderung, über und mit den betroffenen Menschen.
Lachen beinhaltet einerseits ein Moment der Distanz und Distanzierung, zugleich aber auch den Bezug zu einer sozialen Gruppe und zeigt damit Zugehörigkeit an. Doch gibt es kein objektives Kriterium dafür, wann und unter welchen Bedingungen Komik in Gewalt und Grausamkeit umkippt, befreiende Distanzierung in Stigmatisierung und sozialen Ausschluss.
Die Tagung setzt sich zum Ziel, die Ambivalenz komischer Darstellungen von Behinderung in fiktionalen Texten, Filmen und szenischen Repräsentationen sowie die Ambivalenz der Rezeption zu analysieren. Dabei soll präzise beschrieben werden, welcher Typus von Komik zur Anwendung kommt und welche ‚Lachgemeinschaften‘ dadurch entstehen. Folgende Themenschwerpunkte sind geplant:
• Analyse komischer Darstellungen von Behinderung in konkreten Fallbeispielen in unterschiedlichen Medien und unterschiedlichen kulturellen Kontexten;
• Analyse der Funktion des Körpers/der Körperdarstellungen als Schnittpunkt von Sozialem und Symbolischem;
• Formulierung und Bearbeitung ethischer und normativer Fragen zu ‚gutem‘ bzw. ‚bösem‘ Lachen über Behinderung;
• Versuch einer Grenzziehung zwischen Inklusion und Exklusion durch Lachen.
Die Veranstaltung findet komplett in spanischer Sprache statt. Auf der Website des Lehrstuhls finden Sie die Beschreibung in Englisch und Spanisch.

Die Veranstaltung wird unterstützt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG.

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